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Kurort ohne Kurpark

Jeder Kurort hat für seine Kurgäste einen Kurpark zu Erholungszwecken, zum Flanieren, und als Terrainkurwege. So auch das Südbahnhotel in den alten Zeiten als gepflegten Landschaftspark (s. Hintergrundbild  Homepage) von mehr als 30 Hektar bis zum Pinkenkogel hinauf und zur Meierei/Golfplatz hinüber als ein harmonisches Gesamtkunstwerk von denkmalgeschützten Bauten und einzigartiger umgebender Landschaft. Aufgrund der Schließung des Südbahnhotels in der Vergangenheit sind weite Teile der Gebäude (z.B. der Waldhof, ehemalige Dependance und Kaltwasserheilanstalt, u.a.) sowie der Grundflächen verkauft worden, außer der Waldhofwiese nördlich des Südbahnhotels und einem Parkrest vor der Kellnervilla (bzw. ehemaliges Postbureau). Dieser kleine Kurpark (auch Waldhofpark) wurde von einem Vorbesitzer, Herrn Prof. Kaloussis, in dankeswerter Eigenregie hervorragend gepflegt unter dem Leitspruch “auch Pflanzen wollen bewundert werden” und hat ihm verdientermaßen eine Ehrentafel neben dem Denkmal des ehemaligen Südbahndirektors, Friedrich Schüler, eingetragen. Diese Parkfläche ist die einzige ebene Grünfläche mit eigenem Zugang vom Südbahnhotel über den denkmalgeschützten Verbindungsgang (vormals bis zum Waldhof). Mittlerweile zwar etwas verwahrlost wurde diese in jüngster Zeit von Festivalgästen und Besuchern der “Alma” in der Wartezeit vor den Veranstaltungen sehr gut angenommen und gelobt. Durch die uneingeschränkte und unwidersprochene Nutzung des Parkes von der Öffentlichkeit mehr als 100 Jahre hindurch ist ein ersessenes Gewohnheitsrecht zur Betretung und Erholungsnutzung entstanden. Für uns ist dieser Kurpark der heimliche Hauptplatz des Kurortes Semmerings, absolut einzigartig in der Gemeinde, und sollte durch eine spezielle Schutzwidmung (Bauverbotszone, Freifläche, o.ä.) von jeglicher Verbauung zum Wohle und Nutzen der Gäste und Einheimischen gleichermaßen geschützt werden. 

Eine Unterschutzstellung könnte auch ähnlich wie in der Kurstadt und Weltkulturerbestadt Baden (”Great Spas of Europe”) zur Erhaltung des Ortsbildes mit einer Verordnung “Schutzzone” durch die Gemeinde erfolgen. Als Beispiel gibt es in Baden mehrere von der Stadtgemeinde/Bauamt verordnete Schutzzonen “Villenviertel”. Das entspricht gleichsam einem Denkmalschutz, allerdings nicht im Grundbuch eingetragen, sondern in einem Villenkataster. Bauliche Veränderungen sind nur am Altbestand mit strengen Vorschreibungen erlaubt. Die Baugrundstücke (Bauland Wohngebiet) selbst dürfen darüber hinaus nicht mit Zu- oder Neubauten bebaut werden. Betrachtet man die Pufferzone des Weltkulturerbes “Semmeringbahn und umgebender Landschaft” als verbindlich dann befindet sich der Kurpark Semmering bereits in einer Art Schutzzone. Darüberhinaus stehen sowohl das angrenzende Südbahnhotel als auch das alte, originale Südbahnhotel (Hotel Semmering, Passagierraum, Waldhof 2) unter Denkmalschutz. Der darüberliegende Waldhof steht zwar nicht unter Denkmalschutz, wurde aber als schutzwürdig eingestuft. Insgesamt bilden alle diese Gebäude (inkl. der Kellner Villa) mitsamt dem zentralen verbindenden Kern des Kurparks eine historisch gewachsenes Ensemble und verbundene Einheit. Unter dieser Betrachtungsweise ist der Park selbst schutzwürdig und sollte von jeglicher Bebaung freigehalten werden, sowie die Schutzstellung planlich ausgewiesen werden.

Die in der Flächenwidmungsplanänderung angedachte Bebauung mit 2 Villen/Dependancen könnte man bei nachgewiesenem Bedarf genausogut in direkter Verbindung mit dem Wellness - Bereich als “Badehäuser/Cabanen” auf die Südbahnhotelwiese unterhalb des Hallenbades setzen.

Als einzige Ausnahme im Park selbst könnte man sich einen kleinen klassischen Musik - Pavillon (offenes Oktogon aus Holz) in der Mitte des Parkes vorstellen. Im Kurpark Baden gibt es etwas ähnliches, den Beethoventempel mit offenen Freiluftklavierkonzerten und Mondscheinsonaten im Sommer, die Zuhörer rundum im Park verteilt, Erfolg garantiert und durchaus auch am Semmering machbar wie das Bild unten aus der Vergangenheit beweist. 

Das andere Bild aus der Vergangenheit wirkt zukunftsweisend > zum Flanieren einladender Spazierweg im originalen gepflegten Zustand, der im Einklang mit dem revitalisierten Südbahnhotel dieses gärtnerisch einrahmen und mit geringem Pflegeaufwand wiederhergestellt werden könnt

 <Bildnachweis: Dr. Jochen Ulrich aus dem Nachlass Prof. Kaloussis>

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Konzert der isa - Sommerakademie im Waldhofpark rund um den charakteristischen Zierbrunnen mit dem schmiedeeisernen Schmuckgitter

<Bildnachweis: Edith Böck >

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